Aktuelles aus dem Stammesleben
Aktuelles aus dem Stammesleben
Unsere Pfadfindersippe Albatros brach am Wochenende mit flachen Schüsseln im Gepäck ins Erzgebirge auf. Dort sollen einzelne Flüsse Gold mit sich führen. Unsere Jungs hatten sich auf ihrer Fahrt vorgenommen ihr Glück an der Zschopau zu versuchen.
Kurz vor 19 Uhr stehen unsere Pfadfinder auf Gleis 9 im Dresdner Bahnhof. Bald fährt der Zug Richtung Erzgebirge. In etwas mehr als einer Stunde würden sie in Zschopau ankommen. Dort bliebe noch ausreichend Zeit eine Möglichkeit zum Fußball gucken zu finden. Deutschland spielt am Abend gegen Griechenland. Das wollen sich unsere Pfadfinder nicht entgehen lassen. Doch es kommt anders; einer der Jungs kommt zu spät von der Toilette zurück. Der Zug fährt ohne die Sippe ab. Es folgen Vorwürfe, Schuldzuweisungen und Entrüstung über die Bummelei. Es hilft nichts.
Als die Jungen eine Stunde später in den nächsten Zug steigen, ist dieser fast leer. Hubert packt ein Radio aus. Gebannt scharen sich die sechs Fahrtenteilnehmer um das Gerät und verfolgen das Fußballmatch. In der 4. Spielminute schießt Klose den Ball ins Tor. Die Jungs jubeln. Dann, plötzlich nur noch Rauschen. Kein Empfang. Als der Reporter wieder zu hören ist, berichtet der von einem Spielstand von 0:0. Klose stand im Abseits.
Kurz nach 21 Uhr steigt die Truppe in Zschopau aus dem Zug. Es dämmert. Fahrtenleiter Eric führt die Jungs Richtung Zschopautal. Das kleine Radio wird in der Mitte mitgetragen, immer eine Hand an der Antenne, damit's nicht rauscht. Im Dunkeln baut die Sippe die Kohte auf. Deutschland gewinnt 4:2. Die sechs können beruhigt einschlafen.
Am nächsten Morgen machen sie sich auf an den Fluss. Das Gold lockt. Doch Eric stellt enttäuscht fest: „Nach einer halben Stunde hat sich das mit dem Goldwaschen erledigt.“ Den Jungs fehlt die Geduld. Stattdessen bauen alle kräftig an einem „riesigen“ Staudamm. Am Nachmittag besichtigen die Pfadfinder die Burg Scharfenstein. „Wir sind da zwischen zwei Hochzeitsgesellschaften herumgetanzt“, berichtet Eric vergnügt. Die Sippe erklimmt den Burgfried, hisst oben stolz den Wimpel. Später vergnügen sich die sechs bei einer Kienäppel-Schlacht im Wald. Eric entdeckt „den perfekten Lagerplatz“. Hier stellen sie am Abend das Zelt auf.
Als Eric zum Wasserholen nochmal an den Fluss geht, trifft er ein älteres Ehepaar, kommt mit ihnen ins Gespräch. Die Dame lässt ihn nicht ohne drei Gläser selbst gemachter Marmelade wieder gehen. Als es finster ist, wandern die Sippenmitglieder schweigend im Schein von drei Fackeln durch den Wald. Feierlich verleiht Eric den Sipplingen Hubert und Niklas das Pfadfinderhalstuch. Als die Gruppe in der Kohte zurück ist, fragt Hubert scherzhaft in die Runde: "Was ist denn der Unterschied zwischen einem Halstuchträger und einem Pfadfinder ohne Halstuch?" Schulterzucken. "42 Proben!", platzt es aus Hubert heraus. Doch das scheint ihm nicht genug zu sein. Munter widmet er sich an diesem Wochenende schon den Proben der nächsten Ausbildungsstufe.
Am knackenden Lagerfeuer verfolgen die Jungs die Geschichte, die Eric ihnen vorliest. "Im Goldrausch" heißt der Roman und handelt von den fieberhaften Goldschürfern in Alaska. Nein, müssen die Sippenmitglieder am Ende ihrer Fahrt feststellen, einen Goldrausch haben sie an diesem Juniwochenende im Erzgebirge nicht erlebt - aber eine tolle Sippengemeinschaft an drei goldenen Sommertagen.
Zum Goldwaschen ins Erzgebirge
Dienstag, 26. Juni 2012
Die Fahrt führte die Sippe Albatros durch das beschauliche Zschopautal