Aktuelles aus dem Stammesleben
Aktuelles aus dem Stammesleben
Pfadfinder diskutierten mit Lokalpolitikern die städtische Jugendpolitik
Pfadfinder unseres Stammes nutzten die Aufmerksamkeit, die die Auszeichnung unseres Projekts einer mobilen Jugendwerkstatt mit sich brachte, und diskutierten mit Stadt- und Ortschaftsräten, wie sich außerschulische Bildungsarbeit besser anerkennen und fördern lässt.
„Wir wollten mit den Politikern unserer Gemeinde über unsere Ideen und Wünsche für eine nachhaltige Jugendpolitik ins Gespräch kommen“, erklärt Moderator Martin Kliemank das Ziel der Diskussionsrunde. Deshalb hatten die Pfadfinder zu ihrem Familienfest Stadt- und Ortschaftsräte, Bürgermeister und Schulleiterinnen, Pfarrgemeindevertreter und andere Akteure der Jugendarbeit aus der Stadt zum Familienfest eingeladen.
„Anhand unserer mobilen Jugendwerkstatt wollten wir den Gästen zeigen, was Jugend zu leisten imstande ist, wie Jugendliche selbst zu attraktiven Freizeit- und außerschulischen Bildungsangeboten beitragen können“, sagt Martin. „Die Jugendlichen sind selbst die besten Experten für ihre Lebenswelt. Deshalb sollten die Lokalpolitiker deren Wünsche für eine lebenswerte Gemeinde ernst nehmen, ihnen zuhören und sich mit ihnen über die Gestaltung der kommunalen Jugendpoltik austauschen.“
Auf unserem Familienfest sollten nun Jugendliche und Politiker zusammen gebracht werden. Den Rahmen bildete der Strukturierte Dialog der Europäischen Union. Mithilfe dieser Initiative sollen Jugendliche stärker in politische Entscheidungen einbezogen werden. Jugendliche bringen ihren Politikern vor Ort ihre Anliegen vor und Politik und Verwaltung sollen sich ernsthaft damit auseinandersetzen.
Um in der knapp bemessenen Diskussionszeit möglichst viele Anregungen und Ideen aufnehmen zu können und viele Teilnehmer in die Diskussion einzubinden, nutzten wir zum Austausch mit den Politikern die Methode eines „World Cafés“. Dabei kamen die knapp 20 Teilnehmer in Kleingruppen an Stehtischen zu vorgegebenen Fragen ins Gespräch.
Sie diskutierten etwa,
•wie sich ehrenamtliches Engagement und außerschulische Bildung besser
anerkennen und fördern lassen,
•wie sich in der Jugendarbeit etwas „Bleibendes“ schaffen lässt, wie außerschulische Bildungsarbeit nachhaltig wirken kann
•wie sich Jugendliche in jugendpolitische Entscheidungen besser einbinden lassen, und
•wie sich eine verbesserte Zusammenarbeit der Vereine und Initiativen für Jugendarbeit in unserer Gemeinde erreichen lässt, wie sich Kräfte bündeln lassen.
Damit die Teilnehmer nicht nur zu einer Frage diskutierten, wechselten sie nach etwa 20 Minuten die Tische und befassten sich in neuer Konstellation mit einer weiteren Frage. „Ich war erst skeptisch, ob sich in der knappen Zeit überhaupt greifbare Ergebnisse erzielen lassen, war dann aber von den guten Ideen, die in der Auswertungsrunde vorgetragen wurden, doch überrascht“, erzählt Martin.
Da schlugen die Stadträte vor, bei der Stadtverwaltung eine feste Anlaufstelle für die Jugendarbeit zu schaffen. Ein Mitarbeiter der Stadt solle Jugendinitiativen unterstützen und die Jugendarbeit koordinieren helfen. Ferner wurde ein „runder Tisch der Vereine“ vorgeschlagen, der zum Austausch der vielen Wittichenauer Gruppen beitragen und zur Zusammenarbeit anregen soll.
Stadtrat Roland Homola antwortete auf die Frage, welches persönliche Fazit er aus der Diskussion zieht, gar mit der Antwort: „Wir müssen uns vorwerfen lassen uns in der Vergangenheit zu wenig um die Jugend gekümmert zu haben. Viel zu oft haben wir nur über Baumaßnahmen diskutiert. Das muss sich ändern.“ So gingen die beteiligten Pfadfinder mit einem guten Gefühl aus der Veranstaltung: „Wenn die Stadträte dieser Einschätzung Taten folgen lassen und einige Ideen aus unserer Diskussion weiter verfolgen, haben wir mit unserer Veranstaltung schon viel gewonnen“, resümiert Martin Kliemank. „Wir hoffen mit dieser Initiative Impulse für eine jugendgerechtere Stadtpolitik gesetzt zu haben und werden verfolgen, was sich daraus entwickelt.“
Fotos: Marlies Kliemank (1) und Willem gr. Darrelmann (4)
Das Projekt „Pfadfinder bewegen was – Vorstellung unserer Pfadfinderarbeit im Rahmen eines Familienfestes“ wurde aus Mitteln des Europäischen Jugendprogramms, Strukturierter Dialog gefördert.
Weitere Informationen zur EU-Jugendinitiative „Strukturierter Dialog“
sind unter www.strukturierter-dialog.de zu finden.
Sonntag, 1. September 2013
Die Pfadfinder Johannes Ben Kockert und Lukas Winzer im Gespräch mit Beate Hufnagel von der Stadtverwaltung, dem Stadtrat Roland Homola und Claudia Kuhn, Repräsentantin der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“